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Ist ein Energieberater zwingend erforderlich?

  • Autorenbild: Vera von Hake
    Vera von Hake
  • 23. Okt. 2024
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 16. Apr.

Sanierung Mann renoviert
Haussanierung



Wer überlegt, sein Haus energetisch zu sanieren oder in energieeffiziente Maßnahmen zu investieren, stößt oft auf die Frage: Ist ein Energieberater zwingend notwendig? Die klare Antwort lautet: Jein. Also, nein, aber er ist in vielen Fällen äußerst sinnvoll und kann sogar Voraussetzung sein, um staatliche Förderungen zu erhalten.


1. Komplexität der energetischen Sanierung

Energetische Sanierungen sind in der Regel komplexe Vorhaben, die technisches Fachwissen und eine genaue Analyse der Gebäudesubstanz erfordern. Zwar können einige kleinere Maßnahmen – wie der Austausch von Leuchtmitteln oder das Abdichten von Fenstern – eigenständig durchgeführt werden, doch bei umfassenderen Projekten wie der Wärmedämmung, dem Heizungstausch oder der Installation von Photovoltaikanlagen ist eine professionelle Beratung von Vorteil.


Ein Energieberater analysiert das Gebäude detailliert, erstellt einen Energieausweis und schlägt geeignete Maßnahmen vor. Zudem bewertet er die Kosten-Nutzen-Relation der geplanten Investitionen. So können Hausbesitzer sicherstellen, dass sie die richtigen Maßnahmen ergreifen, die nicht nur langfristig Energie sparen, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll sind.


2. Voraussetzung für Fördermittel

Ein entscheidender Aspekt, der für den Einsatz eines Energieberaters spricht, sind die staatlichen Förderprogramme. Sowohl die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) als auch die BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) bieten umfangreiche finanzielle Unterstützungen für energetische Sanierungen oder Neubauten an. Allerdings ist für viele dieser Programme die Einbindung eines zertifizierten Energieberaters zwingend erforderlich.


Beispielsweise verlangt das KfW-Programm „Energieeffizient Sanieren“ die Begleitung eines Experten aus der Energie-Effizienz-Experten-Liste. Der Energieberater erstellt dabei nicht nur den individuellen Sanierungsfahrplan, sondern übernimmt auch die Bestätigung der durchgeführten Maßnahmen, die für die Auszahlung der Fördermittel notwendig ist. Auch die BAFA fordert in vielen Fällen die Einbindung eines Beraters, etwa bei der Förderung von Heizungsoptimierungen oder Wärmepumpen.


3. Beratungskosten werden oft gefördert

Manche Hausbesitzer zögern, einen Energieberater hinzuzuziehen, weil sie die Kosten für die Beratung fürchten. Doch hier gibt es eine gute Nachricht: Sowohl KfW als auch BAFA bieten Förderungen für die Kosten der Energieberatung selbst an. Im Rahmen des BAFA-Programms „Vor-Ort-Beratung“ können bis zu 50 % der Kosten für eine Energieberatung erstattet werden. Auch die KfW fördert in ihrem Programm die Fachplanung und Baubegleitung durch Energieberater, was die finanzielle Belastung erheblich reduziert.


4. Langfristige Kosteneinsparungen

Ein Energieberater sorgt nicht nur dafür, dass Hausbesitzer die passenden Maßnahmen zur Energieeinsparung wählen, sondern hilft auch, Fehler zu vermeiden, die zu zusätzlichen Kosten führen könnten. Beispielsweise kann eine falsch dimensionierte Heizanlage langfristig mehr Energie verbrauchen, als nötig wäre, oder eine unzureichend durchgeführte Dämmung kann Wärmebrücken erzeugen, die den gewünschten Energiespareffekt zunichtemachen. Die Expertise eines Beraters verhindert solche kostspieligen Fehler.


5. Freiwillige Beratung mit langfristigen Vorteilen

Auch wenn ein Energieberater nicht immer zwingend vorgeschrieben ist, lohnt sich seine Hinzuziehung in den meisten Fällen. Die Kosten der Beratung amortisieren sich schnell durch Einsparungen bei der Energie und die Nutzung staatlicher Fördermittel. Zudem sorgt der Berater dafür, dass die Sanierung zukunftssicher und wertsteigernd durchgeführt wird.


Fazit: Zwingend? Nicht immer – aber sehr zu empfehlen!

Ein Energieberater ist bei größeren energetischen Sanierungen nicht zwingend vorgeschrieben, aber er ist eine unverzichtbare Unterstützung, um das Optimum aus den Maßnahmen herauszuholen und Fehler zu vermeiden. Vor allem für die Inanspruchnahme von KfW- und BAFA-Förderungen ist er oft erforderlich. Zusätzlich helfen die umfangreichen Förderprogramme, die Beratungskosten zu minimieren.


Tipp: Wenn Sie Fördergelder der KfW oder BAFA in Anspruch nehmen möchten, lassen Sie sich unbedingt von einem zertifizierten Energieberater unterstützen. So stellen Sie sicher, dass Ihr Vorhaben finanziell gefördert und fachlich fundiert umgesetzt wird.


Quellen:

 
 
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